Modell: Bewegung eines Körpers im Kraftfeld eines Zentralkörpers
Physikalische Grundlagen:
Das Newton'sche Gravitationsgesetz beschreibt die Kraft zwischen Massen:
Diese Gravitationskraft F hängt also von den Massen M und m der beiden Körper und von ihrer Entfernung r ab. G ist die Gravitationskonstante.
Die Gravitationskraft ist eine gerichtete Größe. Sie wirkt stets anziehend zwischen den beiden Massen M und m. Ihre Richtung wird durch den Radiusvektor beschrieben:
In der vektoriellen Formel ist der Einheitsvektor des Radiusvektors unschwer zu erkennen. Er legt die Richtung der Gravitationskraft fest, während der Betrag der Gravitationskraft durch das (skalare) Gravitationsgesetz angegeben wird.
Vereinfachtes Modell:
Für unser Modell untersuchen wir grundsätzlich das „1/r² - Kraftgesetz“. Wir gehen von einem Zentralkörper mit großer Masse M (im GeoGebra-Beispiel als „Erde“ bezeichnet) und von einem zweiten Körper mit der Masse m aus, der sich im Kraftfeld des Zentralkörpers bewegt („Satellit“. So können wir die Bewegung des Zentralkörpers vernachässigen. Weiters wählen wir im Gravitationsgesetz für das Produkt der beiden Unveränderlichen G und M (willkürlich) den Wert 1. Damit vereinfacht sich das Gravitationsgesetz zu:
Die Kraft auf den Satelliten bewirkt eine Beschleunigung . Aus der Bewegungsgleichung erhalten wir für den Beschleunigungsvektor :
Setzen wir für den Kraftvektor aus dem Gravitationsgesetz ein, so erhalten wir
Das ist nun wirklich einfach geworden!
n unserem Modell untersuchen wir also, wie sich ein (kleiner) Körper in einem „1/r² - Feld“ bewegt.
Arbeiten mit Differenzengleichungen
Aus den Definitionen für Geschwindigkeit und Beschleunigung wissen wir:
Wir haben zu jeden Zeitpunkt t (also „momentan“) den Beschleunigungsvektor aus dem Massenanziehungsgesetz zur Verfügung. Aus dem momentanen berechnen wir den momentanen Geschwindigkeitszuwachs und daraus die resultierende (monentane) Geschwindigkeit .
Aus dem momentanen Geschwindigkeitsvektor bestimmen wir die momentane Verschiebung für den Satelliten und somit die aktuelle Position .
Hinweis: In der Oberstufe hast du mit Differenzengleichungen zu arbeiten gelernt, bei denen Differenzen von ungerichteten Größen aufgetreten sind. Hier werden die gleichen Überlegungen für (zweidimensionale) Vektoren verwendet. Wie für ungerichtete Größen bietet sich die Tabellenkalkulation an: In die Zellen tragen wir einfach die Vektoren ein (ein Lob auf GeoGebra !).
Im folgenden GeoGebra-Applet wird die Position eines Satelliten in bestimmten Zeitschritten dt ermittelt. Wähle eine Position für den Zentralkörper und eine Startposition für den Satelliten. Die Größe und die Richtung für die Anfangsgeschwindigkeit des Satelliten wird durch den Vektor angegeben. Lege seine Größe durch Ziehen am Punkt A fest:
Aufgaben:
- Lege die Größe für den Zeitschritt dt mit dem Schieberegler fest. Untersuche, welche Auswirkungen eine Veränderung des Zeitschritts dt hat!
- Gib die Formel für den Geschwindigkeitsvektor für den Zelleintrag in der Tabellenansicht an!
- Gib die Formel für den Ortsvektor für den Zelleintrag in der Tabellenansicht an!
- Untersuche den physikalischen Kontext des Modells: Abhängig von der Startposition des Satelliten und abhängig von seiner Anfangsgeschwindigkeit umläuft der Satellit den Zentralkörper auf einer Ellipsen- oder Hyperbelbahn. Untersuche diese Bewegungsformen!
Hinweis: Um die Position des Satelliten bei gleichbleibendem Geschwindigkeitsvektor zu verändern, markiere sowohl den Satelliten als auch die Pfeilspitze A und ziehe beide zusammen in die neue Position …
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